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interview mit arno

Arno: Hallo! Mein Name ist Arno und ich werde heute von meiner Tochter interviewt. Wir machen das ganz ernst und alles, was wir sagen, wird jetzt unbearbeitet und ungeschnitten hier als Interview dargestellt.

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Eva: Du bist nun schon seit einiger Zeit künstlerisch tätig, wann hast du angefangen zu malen?

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​Arno: Ich habe, sowie wahrscheinlich jeder, als Kind angefangen zu malen, aber in meiner Familie war Kunst nie so wichtig, weshalb ich auch nie richtig gemacht habe. Ich habe eine lange Pause gebraucht, bis ich mich                    wieder ans Malen getraut habe.

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​Eva: Das bedeutet, du warst schon immer an der Kunst interessiert?

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Arno: Immer! Ich habe gesungen, war in einer Band und habe relativ viel Richtung Kunst gemacht.

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Eva: Was ist für dich denn Kunst?

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Arno: Kunst ist, was ich mag.

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Eva: Was ist deine Motivation? Was treibt dich an?

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Arno: Ich glaube es ist für mich eine Art Therapie. Wenn ich nicht malen dürfte, dann wäre ich nicht frei, dann wäre ich eingesperrt. Kunst erlaubt mir, meine Gefühle auf ein Stück Holz rauszulassen und es hilft mir, ruhig zu bleiben.

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Eva: Kannst du mir deinen Stil und deine Werke kurz beschreiben?

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Arno: Meinen Stil habe ich selber benannt: der Ismismus. Ein „isme“ ist eine Verlängerung bzw. eine Zunge der Erde ins Meer, also eine Verlängerung des Landes. Ich nehme die Technik eines Meisters bzw. eines großen Künstlers und führe sie weiter. Und es heißt Ismismus deswegen, da jeder Malstil mit -ismus endet: Kubismus, Impressionismus…

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​Eva: Mit welchen Materialien und Utensilien arbeitest du?

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​Arno: Viel mit Spachteln, was auf Französisch übersetzt „Messer“ bedeutet. Ich finde Messer tatsächlich besser, das wirkt aggressiver als spachteln. Mein Untergrund ist immer ein harter Untergrund, ich nehme Holz, ich will nicht auf Canvas/Leinwand malen.

Ich nehme am Liebsten gebrauchtes Holz, vor Allem, weil ich damit auch einen kleineren ökologischen Fußabdruck hinterlasse. Ich will nicht, dass irgendein Produkt extra für mich hergestellt wird. Ich möchte einfach nur malen!

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Eva: Hauptberuflich bist du in der Montage tätig, gibt es Parallelen zwischen deiner Arbeit und dem Malen?

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Arno: Ja! Daher kommt mein Perfektionismus.

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​Eva: Hast du Motive oder Themen die du öfter darstellst?

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​Arno: Wenn ich anfange, weiß ich nie, wie das fertige Produkt aussehen wird. Ich weiß nur, in welche Richtung ich grob gehen will und welche Farbe ich benutzen will.

Das Meiste kommt von Träumen oder „Visionen“. Diese Emotionen kommen dann durch die Farbe heraus.

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Eva: Fühlst du dich mit deiner Kunst und den Aussagen deiner Werke von anderen verstanden?

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​Arno: Nein, nicht direkt, aber es ist sehr interessant, den Leuten zuzuhören, die darüber reden und sie spekulieren zu lassen, was sie in meiner Kunst sehen. Es kommt auch vor, dass sie Dinge entdecken, die ich selber am Anfang gar nicht gesehen habe. Manchmal haben sie Recht und entdecken Sachen, die ich nur unbewusst gemalt habe.

Und wenn durch meine Werke bei ihnen Emotionen entstehen, bin ich froh.

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Eva: Was ist dein Ziel? Was willst du mit deiner Kunst erreichen?

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Arno: Ich will Emotionen hervorrufen. Ich will, dass die Leute keine flache Landschaft anschauen und sagen: “Oh, das ist schön“, sondern, dass sie tatsächlich eine Art Aggressivität oder Wärme verspüren; durch die Proportionen oder Disperspektiven. Meine Kunst muss beim Betrachter irgendeine Emotion provozieren, das ist mein Ziel.

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Eva: Hast du gewisse Vorbilder oder Idole?

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Arno: Ja. Natürlich die großen Künstler wie Cézanne, er ist jedoch unerreichbar! Ein noch lebendes Idol ist Gerhard Richter, er ist immer dort zu finden, wo keiner ihn erwartet. Allgemein auch alle großen Künstler, die mit Licht und Schatten arbeiten und die holländische Schule. Vorbilder für abstrakte Kunst sind für mich Braque oder Léger und ich bin Fan von den Kraftlinien von Van Gogh.

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Eva: Wo kann man deine Werke betrachten und wo arbeitest du?

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Arno: Ich bin zurzeit in Saig. Ich habe vor, einige Vernissagen und Exposées zu machen, aber mein Atelier ist hier, in einem kleinen Dorf im Hochschwarzwald, das jeder als „sehr idyllisch“ beschreibt.

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Eva: So, jetzt kommen wir auch schon zum Ende des Interviews. Gibt es noch irgendwas, was du den Lesern bzw. Hörern des Interviews über dich oder deine Arbeit mitteilen möchtest?

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​Arno: Ich habe am Anfang gesagt: “Kunst ist, was mir gefällt“ und ich werde auch nie etwas anderes anbieten. Ich verkaufe und stelle nichts aus, was mir nicht hundertprozentig gefällt. Deswegen kommt es auch vor, dass ich manche Bilder „verbessere“ bzw. meiner Laune bzw. Stimmung anpasse.

Ich will am Ende ein Endprodukt haben, das mich widerspiegelt. Ich mache nichts Halbes. Diese Bilder sind dann allerdings „in Bearbeitung“, die kriegt, bevor ich mir nicht ganz sicher bin, dass alles stimmt und auch so bleiben kann, niemand zu sehen.

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